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[Rezension] „Der Schein“ von Ella Blix

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Oftmals beginne ich eine Rezension mit einem Zitat aus dem Buch. Ein prägnanter Satz, der für mich das Gefühl während des Lesens widerspiegelt. Dieses Mal möchte ich mich gerne selbst zitieren. Nicht weil das Buch nicht auch viele tolle Sätze beinhaltet, sondern weil dieser Satz einfach alles ausdrückt, was das Buch für mich ausgemacht hat.

„Puh, die beiden Autorinnen schreiben einfach unfassbar gut!“ (Ich, atemlos und mit Gänsehaut)

Die Autorinnen? Ja, genau! Ella Blix ist das gemeinsame Pseudonym des Autorinnenduos Antje Wagner und Tania Witte. Dies ist das erste gemeinsame Buch der beiden. Antje Wagner kenne ich als Autorin schon recht lange und habe einige ihrer Bücher gelesen, besonders begeistern konnten mich bisher „Vakuum“ und „Unland“.

In „Der Schein“ geht es um die knapp siebzehnjährige Alina, die mitten im Schuljahr auf das Internat „Hoge Zand“ auf der kleinen Ostseeinsel Griffiun wechselt. Auf Griffiun gibt es so gut wie nichts: einen kleinen Stadtkern, Strand und das große Naturschutzgebiet direkt hinter dem Internat. Doch dies zu betreten, ist den Schülern strengstens verboten. Umso merkwürdiger findet Alina es, dass sie eines Nachts einen hellen Schein genau aus dem Naturschutzgebiet leuchten sieht. Und dann ist da noch das schwarze Schiff, das urplötzlich wie aus dem Nichts vor ihren Augen auftaucht und wieder verschwindet. Neugierig macht sich Alina doch auf den Weg in das verbotene Gebiet und trifft dort auf Tinka, die eindeutig ein Geheimnis verbirgt. Warum fühlt Alina sich auf unerklärliche Weise so sehr mit Tinka verbunden?

„Meine Hände fingen an zu zittern, und ich krampfte sie fester um das Fernglas.
Das schwarze Etwas, das meinen Blick verdunkelt hatte, war ein Schiff. Und es war riesig! An der Spitze des Mastes befand sich eine große Kugel.
Eine Kugel …?“ (S. 159)

Eigentlich liegen mir Geschichten, in denen sich zwei Genre miteinander mischen, nicht so gut. Die Bücher von Antje Wagner haben da schon oft eine Ausnahme gemacht. Und dies scheint auch für „Der Schein“ zu gelten: Denn zu dem ganz normalen Jugendroman, in dem es um eine Gruppe Jugendlicher, eine geheimnisvolle Legende und Alinas persönliche Geschichte geht, kommt eine gehörige Portion Mystery und ein wenig Science-Fiction dazu. Und ich habe es geliebt!

Ich bin förmlich über die Seiten geflogen, gebannt von den liebevoll gezeichneten Charakteren – Alina trifft dort nämlich auf die Lonelies, eine Gruppe Jugendlicher, die alle aus verschiedenen Gründen an den Wochenende und in den Ferien nicht nach Hause fahren – und der fesselnden Schreibweise des Autorenduos. Ich habe oben nicht übertrieben: Die Geschichte hat mich so mitgerissen, dass mir beim Lesen an manchen Stellen wirklich der Atem stockte und mein Herz raste.

Von mir gibt es für „Der Schein“ eine ganz deutliche Leseempfehlung und ich hoffe sehr, dass dies nicht das letzte Buch sein wird, das ich von Ella Blix lesen darf! 10 von 10 Sternen!

stern 10

Der Schein – Ella Blix – Hardcover mit SU – 472 Seiten – 18,00 € – ISBN: 978-3-401-60413-8 – erschienen: Januar 2018 (Arena) – Altersempfehlung: ab 12 Jahren


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